John Cage

27.10.2002
Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof

„Music of Changes“ – Book I-IV
Tania Chen (Piano)

„Music of Changes“ (1951) ist ein zentrales Solo-Werk von John Cage für Klavier. Interpretiert wird das Stück von Tania Chen, einer jungen Pianistin, die in Großbritannien als herausragende Performerin gefeiert wird und mit ihrer Cage-Adaption nach einem Konzert im Purcell Room des South Bank Kunstcenters nun auch in Berlin gastiert. Tania Chen wurde am Royal College of Music wie am  Goldsmith College ausgebildet. Als Vertreterin einer jungen Generation von Musikerinnen gilt sie als eine der führenden Interpretinnen zeitgenössischer Klaviermusik. Mit „Music of Changes“ spielt sie ein Stück von John Cage, das sich besonders durch einen grundlegenden Aspekt seiner Kompositionen auszeichnet, den Begriff der „indeterminacy“ (Unbestimmtheit). „Das I Ching diente als Quelle, um Kompositionsmerkmale zu bestimmen – wie etwa Tonhöhe, Dynamik, Pedaleinsatz und Stille. Mit dieser Komposition steht Cage zwischen seinen früheren Forschungen zu rhythmischen Strukturen und Sequenzen und der radikalen Unbestimmtheit seiner späteren Werke. Die Tabellen, die zur Komposition der Music of Changes verwendet wurden, bezogen sich auf die visuelle Erscheinung des I Ching. Cage arbeitet mit einem strengen Ansatz, um den Klang zu ‚befreien‘, ihn von subjektiven und romantischen Tendenzen frei zu halten. Cage bietet dem Performer die Herausforderung, jeden konventionellen pianistischen und musikalischen Stil in Form von Technik, Phrasierung und Gefühl zu vergessen; im Kern ist der Zugang zu Klängen einer unerschütterlichen Objektivität verpflichtet. Die stillen Passagen können wie offene Fenster für die Geräusche aus der Umgebung funktionieren. Die strenge Schönheit von Cages Musik betont das Leben der Klänge in diesem konzentriert meditativen und zugleich mitunter gewalttätigen Stück.“

Nach der Präsentation der Musikwerke Bildender Künstler im Rahmen der „MaerzMusik“ und des musikalischen Begleitprogramms „Paral.lel“ zur Ausstellung „Big Sur. Neue Spanische Kunst“ im Haus unseres Kooperations-Partners Hamburger Bahnhof, führen die Freunde Guter Musik Berlin e.V. ihre Veranstaltungen im Jahr 2002 im Museum für Gegenwart mit einer losen Folge sonntäglicher Konzerte zu John Cage fort.

Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart, Berlin in Kooperation mit Freunde Guter Musik Berlin e.V. Ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie und die Initiative Neue Musik Berlin e.V. Mit freundlicher Unterstützung der C. Bechstein AG.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch

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