Chris Newman

21.07.2001
Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof

Ghost Symphony – Installed Concert
Kammerensemble Neue Musik Berlin
Sprecher: Chris Newman

„Es handelt sich um Live-Installationen, in denen jeweils zwei medial unterschiedliche Arbeiten kombiniert werden, die auf die gleiche Weise entstanden sind. Beide verwenden eine ähnliche Technik, um ein Modell einer existenziellen Situation herzustellen. Vier Musikstücke für Kammerensemble werden entweder mit gesprochenem Text, Video (Diptychon-Projektion) oder einer Malerei-Installation kombiniert.

Die Technik des Zusammenfaltens zum Beispiel, die das Material näher an sich selbst heranführt (was immer mein Bestreben ist), um es eher zu schichten anstatt es aneinander zu reihen, damit sich die Chronologie wendet, findet man (bis zu einem gewissen Punkt) in der „Symphony (1981) with folded Poem (1991)“ (bei dem die Sätze miteinander vertauscht werden). Diesen zwei medialen Elementen nähere ich mich vor dem gleichen Hintergrund, lasse sie dann den Ball aufgreifen, der ihnen zugespielt wird (in jedem Fall die gleiche Art von Ball) und lasse sie mit ihm in ihre jeweils eigenen speziellen Bereiche laufen.

Es ist mir eine besondere Freude, sie wieder zusammenzuführen und sie in einem einzigen Raum zu installieren, wobei ich die Art, in der sie geschaffen wurden, als eine Indikation für ihre Plazierung innerhalb des Raumes benutze. Diese Arten der Kombination werfen natürlich die Frage auf, ob ein Medium zeitgebunden ist oder nicht. So werden die Bilder und die Musikstücke zum Beispiel in „Ghost Symphony (1998) with Explanation (1995)“ auf eine spezielle Weise kombiniert und installiert (inklusive der Positionierung der Musiker). Entsprechend der Art, in der die Stücke entstanden sind, werden die Bilder nur für die Dauer des Musikstücks, des Live-Events, zu sehen sein, d.h. für circa 25 Minuten – wie eine Ausstellung, die nur 25 Minuten dauert – was bedeutet, dass die aktive Zeit der Live-Arbeit hier die statische Zeit des visuellen Elements bestimmt. (Außerdem ist das Publikum somit gezwungen, sich die Bilder 25 Minuten lang anzuschauen.)“ (Chris Newman)

In Zusammenarbeit mit Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart – Berlin. Gefördert durch Initiative Neue Musik Berlin e.V.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch

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