Joan La Barbara

10.12.2000
staatsbank berlin

The Virtuosa in the Electronic Age
Joan La Barbara – Stimme
Stücke von La Barbara, Charles Doges, Morton Feldman, John Cage

Im Rahmen des Programms „The Voice Extended“

Joan La Barbara ist nicht allein eine herausragende Sängerin. Auch als Komponistin, Performerin und Sound Artistin ist die in Santa Fé lebende Künstlerin international bekannt und hoch geschätzt. Virtuos nutzt sie die menschliche Stimme als ein facettenreiches Instrument, mit dem sie traditionelle Grenzen des Stimmeinsatzes in Kompositionen für Mehrfachstimmen, Kammerorchester, Musiktheater, Orchester und für interaktive Technologien überschreitet. La Barbara bedient sich eines eigenwilligen Vokabulars experimenteller, sich ausdehnender „vocal techniques-multiphonics“, „circular singing“, „ululation“ und „glottal clicks“ – ausgefeilte Stimmtechniken, die für ihre Gesangsdarbietungen wie auch für ihre Kompositionen charakteristisch geworden sind.

Neben dem begehrten Berliner DAAD Artist-in-Residence-Stipendium erhielt Joan La Barbara u.a. sieben NEA Verleihungen und zahlreiche Aufträge etwa der Saint Louis Symphony, Meet The Composer und des Europäischen Radios. Sie produzierte elf Aufnahmen ihrer eigenen Werke, darunter ihre letzte Arbeit, den „ShamanSong“ (New World). Sie arbeitete als Producerin und Performerin an international renommierten Musikaufnahmen von John Cage und Morton Feldman mit. Erstaufführungen von „landmark compositions“ wie beispielsweise Morton Feldmans „Three Voices“; Morton Subotnicks Kammeroper „Jacobs Room“; Robert Ashleys Opern „Now Eleanors Idea“ und „Dust“; Philip Glass‘ und Robert Wilsons „Einstein on the Beach“ beim Festival d‘Avignon und Steven Reichs „Drumming“ sind ihr zu verdanken.

Gegenwärtig arbeitet Joan La Barbara in Kooperation mit dem Choreographen Nai-Ni Chen an dem Stück „Dragons on the Wall“, wobei die Stimmen der Tänzer einen Teil der Tonpartituren darstellen. Ihre Tonpartitur für Steve Finkins „singing-alphabet“-Animation ist seit 1977 weltweit ausgestrahlt worden und „Immersion“, ein Preis-gekrönter Unterwasser-Tanzfilm von Jodi Kaplan, der mit La Barbaras Musik vertont ist, wurde beim „New Directors/New Films“-Festival im Museum of Modern Art und dem Metropolitan Museum of Art in New York gezeigt. Ihre Vertonung „73 Poems“ mit Texten von Kenneth Goldsmith war Teil des American Century Part II im Whitney Museum of American Art.

In Zusammenarbeit mit staatsbank berlin und dem Musikerinnen-Festival „Wie es ihr gefällt“. Gefördert durch Initiative Neue Musik Berlin e.V. und Künstlerinnenprogamm des Senats für Wissenschaft, Forschung und Kultur.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch

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