Stephen Prina

21.06.2000
Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof

To the People of Berlin (2000) UA
für 12 Streicher, Piano, Perkussion & E-Gitarre, Stephen Prina (Gesang, E-Gitarre)
Orchester GENERATION BERLIN mit John Herndon (Perkussion), Leitung: Christian von Borries

Der in Los Angeles lebende Künstler Stephen Prina, geboren 1954 in Illinois, bezieht sich in seinen Projekten auf Werke aus Bildender Kunst, Musik, Literatur, Film und Philosophie, deren gesellschaftlichen, historischen oder medialen Kontext er reflektiert, um die ihnen zugrundeliegenden Strukturen zu variieren und neu zu konfigurieren. Das Spektrum seines Materials reicht von antiken Autoren bis hin zu aktueller Pop-Musik. Mit seiner CD „Push Comes to Love“ erregte er in jüngster Zeit als Komponist und Musiker Aufsehen, seine Einzelausstellung im Frankfurter Kunstverein im Frühjahr 2000 ermöglichte einen Überblick über seine Arbeit als Bildender Künstler. Zum Stellenwert der Musik für seine künstlerische Arbeit äußert Prina: „Mein musikalischer Hintergrund hat es mir ermöglicht, gewisse Themen aus einer eigenen Perspektive zu betrachten, sie hat mir Zugang zu besonderen Arbeitsmethoden verschafft. Der Begriff von Originalität zum Beispiel ist in der Musik ein ganz anderer; für einen Musiker ist es normal, das Motiv eines anderen Künstlers aufzugreifen und zu variieren.“

In der Komposition „To the People of Berlin“ (2000) für 12 Streicher, Piano, Perkussion und E-Gitarre bezieht sich Prina u.a. auf einige Songs von Peer Raben aus Filmen von Rainer Werner Fassbinder sowie auf einen Song aus dem Film „The Eighties“ von Chantal Ackerman. Diese von ihm selbst vorgetragenen Songs baut er in das komplexe System seiner Komposition ein, die aus kurzen, in etwa der Länge eines Songs entsprechenden musikalischen Ereignissen besteht. Der Titel der Arbeit verweist zum einen auf den Ort der Uraufführung, zum anderen auf das Werk „To the People of New York“ von Blinky Palermo.

Kuratorinnen:
Ingrid Buschmann, Gabriele Knapstein

In Kooperation mit Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart – Berlin. Ermöglicht durch Hauptstadtkulturfonds und Verein der Freunde der Nationalgalerie.

Weitere Informationen:
www.musikwerke-bildender-kuenstler.de

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch

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