Hermann Nitsch

01.12.1999
Kunst- und Ausstellungshalle, Bonn

Die Musik des 6-Tage-Spiels 1998 (Ausschnitte)
Orchesterkonzert mit 40 Musikern, Dirigent: Andrea Cusumano

Lärmmusik, Schreichöre und Geräusche aller Art bilden einen integralen Bestandteil der Aktionen des 1938 in Wien geborenen Hermann Nitsch, der sein großangelegtes, gesamtkunstwerkliches Theaterkonzept unter dem Begriff des „Orgien-Mysterien-Theaters“ seit den 60er Jahren verfolgt. Aus seiner Zusammenarbeit mit Künstlern wie Günter Brus, Dieter Roth, Gerhard Rühm, Oswald Wiener u.a. entstanden daneben in den 70er Jahren die Konzerte und Schallplattenproduktionen mit dem Titel „Selten gehörte Musik“. Außerdem entstanden Kompositionen des Künstlers für Orgel sowie Orchesterstücke.

Am 3. August 1998 begann mit Sonnenaufgang im Schloß Prinzendorf, Niederösterreich, das Sechstagespiel von Hermann Nitsch, das sich über sechs Tage und sechs Nächte erstreckte. Nach einer detailliert festgelegten Partitur agierten insgesamt 150 Akteure und ein 150köpfiges Orchester, begleitet von Blas- und Heurigenmusikern sowie einem Chor. „Das Sechstagespiel ist eine Komposition von realen Geschehnissen, das über alle fünf Sinne erfahrbar ist … Die sechs Tage und sechs Nächte sind vergleichbar einer sechssätzigen Symphonie, in der dramatische und meditative Sätze einander abwechseln und ergänzen.“ (H.N.)

Das Fest gilt als Höhepunkt im künstlerischen Schaffen von Hermann Nitsch. Seine Partitur bildet die Grundlage für die konzertante Aufführung der „Musik des 6-Tage-Spiels“, die nach ihrer Uraufführung in Wien im Oktober 1999 nun in Berlin und in Bonn gespielt wird. Aus der umfangreichen Partitur des Sechstagespiels hat Hermann Nitsch Ausschnitte des 1., 3. und 5. Tages gewählt, die eine Aufführung in 4 Sätzen für ein Orchester ergeben.

Konzeption:
Ingrid Buschmann, Gabriele Knapstein, Matthias Osterwold

In Kooperation mit Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart – Berlin und Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn. Ermöglicht durch Verein der Freunde der Nationalgalerie.

Weitere Informationen:
www.musikwerke-bildender-kuenstler.de

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch

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