Small Pleasures

16. & 17.01.1999 / 10:00 – 20:00 Uhr
Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof

Junge Britische Performance Art
Gastgeberin: Hayley Newman
mit Hayley Newman, Beaconsfield, Claire Shillito, Bruce Gilchrist, Susannah Hart, Project Dark

Die 90er Jahre haben in London auch eine Wiederbelebung der performativen und grenzüberschreitenden Kunstformen gebracht. „Young British Performance Artists“, bequem abzukürzen YBPA, setzen sich über die institutionellen Barrieren der Galerien und Kunstinstitutionen hinweg, stellen den Charakter des Kunstwerks als verkäufliches Objekt infrage und operieren in oft subversiver, witziger und ironischer Manier mit den Dimensionen von Zeit, Raum, Ort, Person und Interaktion. Die Performerin Hayley Newman, die vor zwei Jahren in London ein großes einmonatiges Programm „Rude Mechanics“ zum Thema „Visualisierung von Klang“ gemeinsam mit David Crawforth, den finnischen Techno-Minimalisten von Panasonic und zahlreichen Gästen durchführte, ist Gastgeberin eines Wochenendes mit Performance-Künstlern, denen sie sich persönlich verbunden fühlt. Das Programm besteht aus zwei Teilen: ein Tagesprogramm, bei dem die Performances direkt in der Ausstellung „Sensation“ stattfinden, und ein Abendprogramm im „Aktionsraum“.

Das Abendprogramm eröffnet mit hochspannungsvollen Verbindungen von Klang und Licht. Susannah Hart illuminiert in „The Flasher“ ihre Körpersilhouette im 380 Volt-Licht eines Lichtbogen-Schweißgeräts; Hayley Newman tritt bei „Shot in the Dark“ in einem von Lichtblitzen aufgeladenen fluoreszierenden Kleid auf; „Project Dark“ präsentieren ihren berühmten, explosiven DJ-Set „Excited by Gramophones“ mit einer Kollektion von Schallplatten aus Vinyl, Biskuits, Haaren, Glas, Holz und Stahl.

Während des Wochenendes führt Beaconsfield zwischen den Besuchern der Ausstellung vier Duo-Aktionen durch, die gleichzeitig filmisch verarbeitet werden: drastische Kommentare zum Hype um die Ausstellung „Sensation“ und die aktuelle britische Kunst. Hayley Newman plant erfreuliche kleine Überraschungen hier und da. Claire Shillito tritt dienstleistungsmäßig mit einzelnen Besuchern in persönlichen Kontakt und erforscht die mögliche Peinlichkeit von Situationen. Bei entsprechender Eignung winkt den Kandidaten in „Discreet Escort“ die persönliche Begegnung, Begleitung und Freundschaft der Künstlerin, in „Fun Loving Female“ darf der glückliche Kandidat nach erfolgreichem Bewerbungsgespräch im Februar zu nächsten Station nach Amsterdam mitfahren, so wie nach Berlin ein Bewerber aus Nottingham mitkommt. Bruce Gilchrist demonstriert während der Mittagszeit im Café sein interaktives Forschungsprojekt „Sonic Food Sculptor“ mit viel klingendem Gemüse.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch

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