Gehörlose Musik

27.11. – 29.11.1998
Volksbühne im Prater

Musikgebärden. Gebärdenmusik. Transformationen akustischer und visueller Musik. Vibrierende und getanzte Klänge im Zwischenraum der Sprachen. Musik der hörenden und gehörlosen Welt.

Seit Ende der 40er Jahre, als John Cage im Verbund mit anderen Künstlern aus den festgefügten Bahnen der westlichen Musiktradition ausbrach und neue Wege der Komposition und Klangerzeugung beschritt, ist auch eine visuelle, räumliche, laut- und körpersprachliche Musik – eine „Gehörlose Musik“ – denkbar geworden. Viele grenzüberschreitende Kompositionen haben eine Plattform für den musikalischen Austausch von Hörenden und Gehörlosen geschaffen. Im Schnittfeld von Hören, Spüren und Sehen sind neue musikalische Ausdrucksformen im Entstehen. Das Projekt „Gehörlose Musik“ möchte einen ersten Einblick in diese Entwicklungen geben.

Mitwirkende:
Wolfgang Müller (Konzeptkünstler, Konzeptmusiker, Schallplatten, Hörspiele, Filme, Bücher, Performances, Installationen); Dina Tabbert und Andrea Schulz (Musikgebärde, Dolmetscherinnen für Gebärdensprache); Holger Emil Bange alias DJ Emil; Helmut Oehring (Komponist, Musiktheaterprojekte mit gehörlosen Darstellern); Tatjana Orlob (getanzte Klänge aus dem Zwischenraum von Laut und Gebärde); Gabi Stadler (Gebärde, Stimme); INTERMISSION 3 (Musik-Theater-Sprache); Brunner/Ritz (skulpturale Musikstücke)

Wenn man ein Wort zerlegt, neu zusammensetzt, wiederholt und permutiert, dann stellt sich heraus, daß dieses Spiel zum allmählichen Verlust seiner Bedeutung führt, während etwas anderes stärker wird: Rhythmus und Klang – Musik. Sobald eine Geste als wiederholtes, variiertes Bewegungsmuster zum konkreten Ereignis wird, gewinnt sie eine neue, visuelle und rhythmische Qualität, wird sie Musikgebärde – „Gehörlose Musik“.

Programm:
Matthias Osterwold, Theda Weber-Lucks

In Koproduktion mit Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Mit Unterstützung durch Kulturamt Prenzlauer Berg, Elektronisches Studio der TU Berlin und die Initiative Neue Musik Berlin e.V.

Programm:

27.11.1998

WOLFGANG MÜLLER / DIE TÖDLICHE DORIS
DEAF DISCO mit DJ Emil

28.11.1998

HELMUT OEHRING Musik, Text / TATJANA ORLOB Choreografie, Tanz /
CHRISTINA SCHÖNFELD Chorleiterin

29.11.1998

GABI STADLER Stimme, Gebärde / BRUNNER / RITZ Regie
INTERMISSION 3 – Anna Clementi, Christian Kesten, Daniel Ott

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch

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