Slawterhaus

08.04.1997
Ballhaus Naunynstraße

10 Jahre SLAWTERHAUS (Berlin / Amsterdam)
mit Johannes Bauer (Posaune), Dietmar Diesner (Saxophone), Peter Hollinger (Schlagzeug, Objekte) & Jon Rose (Sampler, Violine)

Am 14. April 1987 trat SLAWTERHAUS zum ersten Mal an die Öffentlichkeit: die Premiere fand statt in einer Cottbusser Galerie, dem „Glaskasten“. Ein ost-west-deutsches Joint Venture hatte Johannes Bauer zusammen mit Dietmar Diesner (beide Ost) und Peter Hollinger (West) ins Leben rufen wollen; es stellte sich heraus, daß dieses Vorhaben unter politisch-strategischen Gesichtspunkten leichter zu verwirklichen bzw. überhaupt erst möglich sein würde durch die Einbeziehung einer dritten, außenstehenden, d.h. ausländischen Partei: diesem Umstand verdankt sich die Tatsache, daß der damals in Berlin lebende, in England gebürtige Australier Jon Rose zur – bis heute unverändert gebliebenen – Gründungsbesetzung der Gruppe gehört.
Nachdem SLAWTERHAUS schon mehrfach in der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik sowie weltweit und bei wichtigen Festivals wie Nickelsdorf, Taktlos Zürich, Nancy und Victoriaville, Kanada, Eindruck gemacht hatte, mußte es erst zur Vereinigung aller Deutschen kommen, bevor die Gruppe ihre Klänge auf das Territorium des ehemaligen Westberlin setzen konnte. Dies geschah zum ersten Mal 1990 im Rahmen des Festivals „Urbane Aboriginale Lokal“, mit dem die Freunde Guter Musik damals aus gegebenem Anlaß den Blick auf die Entwicklung von OstWestBerlin zum grenzenlosen, aber vorerst nur ideellen Gesamtberlin richteten. Wir freuen uns, nun das offizielle Jubiläumskonzert zum 10-jährigen Bestehen von SLAWTERHAUS ankündigen zu können. Frisch gepreßte, noch warme CDs mit dem Live-Mitschnitt sind auf der Geburtsfeier nach dem Konzert in äußerst limitierter Auflage erhältlich.
„SLAWTERHAUS läßt die Bühne zur Arena werden – Kampf und Einheit musikalischer Gegensätze von selten gehörter Unmittelbarkeit. Widersprüchlich wie die Wirklichkeit läßt sich die Musik dieses Quartetts nicht auf die beruhigende Formel eines gemeinsamen Nenners bringen. Rockrhythmische Kraft und die unbändige Konsequenz freier Improvisation miteinander verbindend, ergeben sich Spielverläufe mit verblüffend scharfen Konturen. Kein Stilbegriff, der dieser verwegenen Mischung aus Präzision und Phantasie gewachsen wäre. Musik als Feier des Moments…“ Bernd Noglik

Gefördert durch Initiative Neue Musik Berlin e.V.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch

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