Martin Riches / Emmett Williams

17.11.1996
Institut Unzeit

Musik am Sonntagnachmittag 55

Martin Riches (Berlin) – „MotorMouth“ – eine sprechende Maschine, Work-in-Progress
Emmett Williams (Berlin) – „The Boy and the Bird“ – Performance

„MotorMouth“ ist, wie der Name schon sagt, eine mechanische Analogie zum menschlichen Sprechapparat. Die Maschine spricht auf dieselbe Weise wie der Mensch, mit Luft, mit einem Kehlkopf und sich bewegenden Lippen und Zunge. Wie ein Mensch, wohlgemerkt: ohne Lautsprecher und ohne elektronische Klangerzeugung. Ein Automat im Sinn von E.T.A Hoffmann. Die Maschine hat jetzt eine Entwicklungsstufe erreicht, auf der sie alle Vokale und mehrere Diphtonge und Halbkonsonanten aussprechen kann. Das Projekt wird fortgesetzt. Die nächste Stufe wäre wohl, der Maschine die restlichen Konsonanten beizubringen. (Martin Riches)
„The Boy and the Bird“ ist der Titel eines Gedichtes von Emmett Williams, das 1969 erstmals als Buch veröffentlicht wurde. Der Text bildet die Grundlage einer Performance, die Emmett Williams seit 1968 mehrfach in aller Welt aufgeführt hat: sozusagen ein Klassiker seines Repertoires. Es handelt sich um ein ‚kumulatives‘ Gedicht, das sich von Variation zu Variation entwickelt, sowohl durch eine Reihe von wechselnden linguistischen Beziehungen als auch durch Improvisation, die sämtliche stimmlichen Möglichkeiten des Vortragenden einbezieht – bis hin zu echten Tränen und echtem Gelächter.

Gefördert durch die Initiative Neue Musik Berlin e.V. Die Entwicklung von MotorMouth wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch

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