Hanne Darboven

Orgelkonzert 

Opus 1–4 für Orgel (1979/80)
Opus 14a für Orgel (1983/84)
24 Gesänge


Notation von Hanne Darboven
Transkription von Friedrich Stoppa für Orgel
Alexander Moosbrugger, Orgel

 

Sonntag, 27. August 2017, 19 Uhr
Einlass ab 18.30 Uhr

Epiphanienkirche
Knobelsdorffstr. 72
14059 Berlin Charlottenburg
(U2 Kaiserdamm, S Westend)

 

Das Konzert wird veranstaltet von Freunde Guter Musik Berlin e.V.
in Zusammenarbeit mit der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, Staatliche Museen zu Berlin, zum Abschluss der Ausstellung Hanne Darboven. Korrespondenzen (bis 27.8.2017).Mit Unterstützung der Freunde der Nationalgalerie.
Mit Dank an die Evangelische Kirchengemeinde Epiphanien.

 

Weitere Informationen:
www.freunde-guter-musik-berlin.de
www.hannedarboveninberlin.de
www.smb.musum/hbf

 

Seit Ende der 1960er Jahre basieren die Arbeiten der bildenden Künstlerin Hanne Darboven (1941–2009) auf Zahlenadditionen nach Kalenderdaten, die sie in Zeichnungen und Büchern ausschrieb und in wand- bzw. raumgreifenden Installationen präsentierte. Sie entwickelte Methoden und Systeme zur Erfassung und grafischen Umsetzung von Zeit, sowohl der von ihr konkret durchlebten als auch einer übergeordneten, vorgestellten Zeit.

Hanne Darbovens Arbeiten sind als Abläufe zu begreifen und haben einen zeitlichen Charakter, der Parallelen zur Musik als ‚zeitliche‘ Kunst aufweist. Seit 1979 hat sie die ihren visuellen Arbeiten zugrundeliegenden Zahlenkonstruktionen auch in musikalische Strukturen übertragen; die Zahlen bestimmter Zeitrechnungen wurden von ihr selbst in Noten umgesetzt und dann von professionellen Musikern in musikalisch aufführbare Partituren für Solobesetzungen bis hin zu Orchesterwerken transkribiert.

Die Nähe ihrer künstlerischen Arbeit zur Musik beschrieb Hanne Darboven wie folgt:

„Meine Systeme sind numerische Konzepte, die nach den Gesetzen der Progression und/oder der Reduktion arbeiten, in der Art eines musikalischen Themas mit Variationen.“

Und: „Die Endkonsequenz meiner Arbeit wird die Musik sein. Die totale Abstraktion der Kunst, das ist die Musik. – Immer gewesen und wird sie mit mir weiter sein.“

In Berlin wurde erstmals 1999 eine Auswahl der musikalischen Werke von Hanne Darboven im Rahmen der Veranstaltungsreihe Musikwerke Bildender Künstler der Freunde Guter Musik Berlin in Kooperation mit der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof uraufgeführt. Das Programm zum Abschluss der Ausstellung Hanne Darboven. Korrespondenzen im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin umfasst frühe Orgelwerke der Künstlerin, die erstmals in Berlin zu hören sind. Die Werke Opus 1–4 (1979/80) sind integraler Bestandteil ihrer Arbeit Wende 80 (1980/81), in der sie erstmals Musik als Medium in ihr Werk einführte. Sie beruhen auf Quersummenberechnungen des Jahrhunderts progressiv in aufsteigender Form, das Werk 24 Gesänge, Opus 14a (1983/84) auf der Reduktion von Quersummenberechnungen. Die Aufführung der Werke durch den Organisten Alexander Moosbrugger macht Zahlenkonstruktionen akustisch erfahrbar, die die Künstlerin in ihren bildkünstlerischen Arbeiten auf unterschiedliche Weise ausgeschrieben hat und eröffnet somit einen weiteren Einblick in das herausragende künstlerische Gesamtwerk von Hanne Darboven.

Alexander Moosbrugger ist freier Komponist und Organist und lebt seit 2001 in Berlin. Er studierte in Feldkirch, Wien, Stuttgart und Berlin, hat in Europa, Japan und den USA konzertiert und hat u.a. 2014 Hanne Darbovens Opus 12 in Berlin uraufgeführt. Seine Kompositionen – vorwiegend Kammermusik – sind von renommierten Festivals in Auftrag gegeben und werden weltweit gespielt, etwa im Konzerthaus Berlin, am King’s College Cambridge, im Muziekgebouw aan ’t IJ Amsterdam oder bei der Musik Biennale Venedig.

Dieser Post ist auch verfügbar auf: Englisch

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