Symphonic Percussion Berlin

Montag, 6. Oktober 2014  –  19 Uhr
Villa Elisabeth

Invalidenstr. 3 · 10115 Berlin

Symphonic Percussion Berlin
Jens Hilse, Björn Matthiessen, Rüdiger Ruppert und Henrik Magnus Schmidt
Seth Carico (Bariton)

Steve ReichDrumming (Teil 1) für Schlagzeugquartett (1970-71)
Nebojša Jovan ŽivkovićTrio per uno (Teil 2) (1999)
Nebojša Jovan Živković, Trio per uno (Teil 3) (1999)
Nigel WestlakeOmphalo Centric Lecture für Marimbaquartett (1984)
_ Pause
Rüdiger Ruppert, Flugfische und Seepferdchen (2013)
Nebojša Jovan ŽivkovićTrio per uno (Teil 1) (1995)
Iannis Xenakis, Kassandra für Bariton, Psalterium und Solo-Schlagzeuger (1987)
Minoru MikiMarimba Spiritual für Marimba und Schlagzeug (1983)
_ Pause
György LigetiPoème symphonique für 100 Metronome (1962)

Eintritt frei

Eine Veranstaltung von Gerd de Vries zu seinem 70. Geburtstag 2014
in Zusammenarbeit mit Freunde Guter Musik Berlin e.V.

Symphonic Percussion Berlin
Foto: promo

Symphonic Percussion Berlin
Im Jahr 2011 entschlossen sich die vier Berliner Schlagzeuger Jens Hilse, Björn Matthiessen, Rüdiger Ruppert und Henrik Magnus Schmidt (Mitglieder des Deutschen Symphonie Orchesters und des Orchesters der Deutschen Oper Berlin) zur Gründung eines gemeinsamen Percussion Ensembles. Anlass war eine Konzertproduktion des RBB. Die vier Charaktere und die verschiedenen Wurzeln der Ensemblemitglieder lassen Programme entstehen, die sich durch besonderen Farbenreichtum, musikalische Vielfalt und stilistische Flexibilität auszeichnen. Bei ihren Programmen lassen sich die vier Musiker gerne von der jeweiligen Location und den Rahmenbedingungen inspirieren, was zu spannenden Kombinationen von Klassikern, neuen Werken und Experimenten aller Art führt.
www.symphonic-percussion-berlin.de


Informationen zum Programm:

Steve Reich Drumming
„Drumming Part I, for small tuned drums, begins with a single sound in a 12-beat cycle; there are rests on all other beats. Gradually, one at a time, other sounds replace the rests, until the basic rhythmic pattern of Drumming is constructed. This is the only rhythmic pattern of the entire piece (all four parts which last between 55 and 75 minutes). When this pattern has been established by two drummers in unison, one of them gradually increases his tempo, while the other does not, so that in a few seconds he is one beat ahead of his partner; that is, they are one beat out of phase. They now maintain this new relationship, so that the combination of their parts produces new patterns, which in turn become the basis for the third and fourth players‘ parts. This process of shifting phases, holding to the newly-formed relationship and making use of the resulting patterns, is then repeated with two and then three drummers, each one beat away from the other.“
— Steve Reich

Nebojša Jovan Živković, Trio per uno
Viele seiner über dreißig verlegten Kompositionen für Marimba und Perkussion werden heute als Standardrepertoire von Perkussionisten weltweit betrachtet, so z.B. Trio per Uno für Schlagwerktrio, das sicherlich zu den meistgespielten Schlagwerktrios weltweit gehört.
Trio per uno für drei Schlagzeuger (1995/99). Der Titel ist so zu verstehen, dass sich aus dem Zutun der drei Schlagzeug-Spieler ein geschlossener Gesamtklang ergibt. Das Stück besteht aus drei Sätzen: 1. Meccanico, 2. Contemplativo und 3. Molto energico. Jeder Satz sieht für die drei Spieler ein jeweils anderes Instrumentarium vor. Z.B. der 1. Satz mit dem vielsagenden Titel »Meccanico«: Hier versammeln sich die drei Schlagzeuger um eine waagerecht aufgestellte große Trommel. Die Spieler bearbeiten sie mit umgedrehten Stöcken und bedienen zusätzlich jeweils zwei chinesische »Heul-Gongs« und zwei Bongos. Nach einer Minute steigert sich das Tempo des Stücks erheblich. Dank des durchgängig rhythmischen Drives und der hohen Virtuosität entfaltet sich eine faszinierende Hörwirkung.

Nigel Westlake, Omphalo Centric Lecture
“The title comes from a painting by Paul Klee – the direct and centered simplicity of which was an inspiration to me during the writing of this piece. The piece also owes much to African Balofon (or xylophone) music, with its persistant ostinati, cross-rhythms and variations on simple melodic fragments. Like African music it seeks to celebrate life through rhythm, energy and movement. It was originally composed for the Sydney based percussion quartet Synergy.”
— Nigel Westlake

Iannis Xenakis, Kassandra
Gemeinsamer Nenner fast aller Kompositionen Xenakis‘ ist die Einbeziehung nicht-musikalischer Ideen; frühe Kompositionen beruhen unmittelbar auf architektonischen Konzepten oder mathematischen, geometrischen oder philosophischen Prinzipien. Aus »zufälligen« Phänomenen wie Regen, einer Menschenmasse oder einem Bienenschwarm, entwickelte er ab 1954 einen eigenen Musikstil: die stochastische Musik.
Ohne dass die Kenntnis des jeweiligen Formalisierungsaspekts für den Hörer eine Voraussetzung ist, sagt die Reihe der benutzten naturwissenschaftlichen Gesetze und Theoreme doch etwas über den Horizont dieses kompositorischen Innovators aus: Wahrscheinlichkeitsrechnungen, Zufallsverteilungen (u.a. die Maxwell-Boltzmann-Verteilung, die Gaußsche Verteilung, Markow-Ketten), mathematische Spieltheorie, Mengentheorie, Boolesche Algebra und Chaostheorie.

Miki Minoru, Marimba Spiritual
Marimba Spiritual by Minoru Miki was written in 1983-84 and is dedicated to Japanese marimba virtuoso Keiko Abe. … According to the composer, the piece is composed in an organic fashion, with the first half of the piece as a static requiem and the last part a lively resurrection. The first section begins with marimba solo then adds in etherreal metallic percussion sounds, followed by wooden percussion sounds. These all build in to the second half of the piece with the 3 percussionists switching to drums and the tempo increasing significantly. This piece is a great feature for very advanced marimbists and percussionist. A show-stopper for sure! Marimba Spiritual is one of the most famous and often recorded marimba pieces ever written (especially with its inclusion in the Broadway stage show Blast!).

György Ligeti, Poème symphonique
Die Idee einer mechanisch tickenden Musik verfolgt mich seit meiner Kindheit; sie verbindet sich mit Phantasien eines klingenden Labyrinths und mit den in der Unendlichkeit sich verlierenden Bildern, die entstehen, wenn man sich in zwei gegenüber aufgestellten Spiegeln betrachtet.
Der Formgedanke des Stückes basiert auf dem Wechselspiel zwischen individuellen determinierten periodischen Rhythmen und einer zusammengesetzten, polyrhythmischen Gesamtstruktur.
Poème symphonique für 100 Metronome verlangt nach geduldigem, sich viel Zeit nehmendem Hören, nach dem allmählichen Sich-Einleben in den Vorgang der graduellen rhythmischen Transformation.
— György Ligeti, aus den ”Anmerkungen” zur Partitur des Poème Symphonique

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